Erstes Hamelner HIV-Benefizkonzert mit dem Gospelchor Salt’n’Light im WBZ ein Erfolg
Immer geht es um das „Prinzip Hoffnung“
Hameln (boh). Das erste Hamelner HIV-Benefizkonzert im Weserbergland-Zentrum wertet Organisator Burkhard Hildebrandt als vollen Erfolg. Die Einnahmen des Konzertes werden als Spendengelder an die richtigen Stellen weitergeleitet. Er sei süchtig nach Leben, versichert Burkhard Hildebrandt dem Publikum: „Nur wenn ich mich bewege, dann bewegt sich auch etwas auf der Welt“, fasst er sein Motto für die zurückliegenden Reisen und Vorträge zusammen. „Weltweit sind rund 34 Millionen Menschen von der Immunschwäche betroffen. Häufig werden diese Menschen an den gesellschaftlichen Rand gedrängt und trauen sich nicht einmal im Familienkreis, sich offen zu ihrer Erkrankung zu bekennen“, weiß Hildebrandt aus eigener Erfahrung. Zu groß sei die Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung. Das hätten ihm Reisen nach Nordafrika und jüngst in die Ukraine in gezielt gesuchten Gesprächen mit Betroffenen bestätigt, führte Hildebrandt aus. Jetzt hat der Aerzener den Verein „Reise der Hoffnung“ gegründet, der Gelder sammelt, um verschiedene Projekte weltweit finanziell zu unterstützen – mit dem Ziel, Diskriminierungen abzubauen. In diesem Jahr hat der Aerzener HIV-Aktivist Großes vor: Er will seinen Oldtimer-Fiat im Herbst nach Kapstadt verschiffen und von dort aus mit 23 Pferdestärken die fünfmonatige Rückreise quer durch den Kontinent zurück nach Deutschland antreten. „Die Spendengelder, die beim Benefizkonzert zusammengekommen sind, werde ich unterwegs an einzelne Selbsthilfegruppen verteilen“, sagt Hildebrandt.
Der Funke springt über: Salt ’n’ Light begeistert das Publikum beim Benefiz-Konzert im WBZ. Foto: boh
Über die letztjährige Nordafrikareise hat Hildebrandt ein Buch geschrieben, das im Hamelner Buchhandel erhältlich ist. Auch die Erlöse aus diesem Verkauf wird er zur finanziellen Unterstützung einzelner Selbsthilfegruppen einsetzen: „Denn staatliche Förderung gibt es weder in Afrika noch in der Ukraine“, sagt Hildebrandt.

Der Funke springt über: Salt ’n’ Light begeistert das Publikum beim Benefiz-Konzert im WBZ.
Das Prinzip „Hoffnung“ stehe über allen Aktivitäten des Aerzeners. Für ihn sei es daher nur logisch gewesen, den Hamelner Gospelchor Salt ’n’ Light für den musikalischen Rahmen im WBZ einzuladen. Denn: „Auch wir vermitteln in unserem musikalischen Repertoire Hoffnung“, bringt es Chorleiter Rüdiger Meyer auf den Punkt. Bereits mit dem mitreißenden „Open the Eyes of My Heart, Lord“ animiert der Chor das Publikum zum fröhlichen Mitfeiern. Perfekt in Intonation und Artikulation, zelebrieren Sal ’n’ Light Klassiker wie Bill Withers „Lovely Day“ – melodiös angelehnt an Rhythm & Blues mit hammermäßigen Harmonien und umwerfendem Groove im Wechselgesang der einzelnen Chorstimmen. Damit ließ der Hamelner Gospelchor den berühmten Funken sofort überspringen. Bemerkenswert ist der Chor darüber hinaus, wenn sich chorischer Gesang mit Solostimmen abwechselt, etwa beim sehnsuchtsvoll-getragenen „His Eyes On The Sparrow“ oder dem rockigen „Spirit Move“. Absoluter Knaller des Abends: „Chabak“, sehr funkig mit synkopischer Phrasierung in der rhythmischen Klatschbegleitung. Wen wundert’s da noch, dass Salt ’n’ Light musikalisch nicht nur kurzfristig das WBZ in eine schwarzamerikanische Baptist-Church verwandelten, sondern es auch keinen der Zuschauer auf den Sitzen hielt.
Artikel aus der DEWEZET vom 29.03.2011 - 06.00 Uhr